Brüder Stern / A. Stern (2/5) (1866 bis 1879)


„F[irma] Brüder Stern“








1871: Tod der 27-jährigen Gattin von Adolf Stern. Unter Brightscher Nierenentartung verstand man damals eine „Entzündung der Nieren in Folge von Erkältung [...] der sich im Blut anhäufende Harnstoff führt zu einer Urämie mit meist tödlichen Ausgang.“ (Pierer-Lexikon 1857, S. 310)


In drei Jahrgängen 1871 bis 1873 des Lehmann-Adressbuches ist Adolf Stern gleich zwei Mal verteten,
als Uhrenhändler und Gesellschafter der „Firma Brüder Stern“
sowie auch als „Kaufmann“



Erstmals im Jahr 1874 traten Anton und Adolf Stern als Hesellschafter der Uhrenfournituren-Tischlerei aus Triesch auf,
die der Tischler Moriz Knapp gegründet hatte.


Uhrkästen im Heimatmuseum von Triesch, Foto: ©Martina Schneibergová.
Uhrkästen dieser Art haben die Brüder Anton und Adolf Stern auch in Wien verkauft


Eine der drei Fabriken der 5000 Einwohner umfassenden Ortschaft Triesch war die Uhrkastenfabrik Knapp & Stern.
Sowohl der Gemeinde als auch den drei Fabriksbesitzern war eine gute ärztliche Versorgung wichtig. Die Fabrikanten fanden leichter Arbeitskräfte und Arbeitsuchende ließen sich in Triesch nieder, was wiederum der Gemeinde wichtig war. Die fix zugesagten 800 Gulden waren zwar kein hohes Gehalt, aber man stellte „dem Kompetenten“ ja auch noch eine „reiche Prixatpraxis“ in Aussicht.

„Konfession Nebensache“: in Triesch wohnte seit dem 15. Jahrhundert eine jüdische Minderheit. Es ist gut möglich, dass es ein Mitglied der Familie Stern war, die den ortsansässigen Rabbiner stellte.

Die Tuch- (und Fez-) Manufaktur von Josef Alois Schumpeter düfte die größte Fabrik der Ortschaft Triesch gewesen sein. Josef Alois Schumpeter Sohn gleichnamiger Sohn war der spätere östereichische Nationalökonom und Politiker Joseph Alois Schumpeter, 1911 der jüngste Universitätsprofessor der Ö.-Ung. Monarchie, geboren 1883 in Triesch, Mähren, österreichische Reichshälfte von Österreich-Ungarn, gest. 1950 in Taconic, Connecticut, USA).


Die Firma sollte noch im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts Bestand haben und später auf die Fertigung anderer Kleinmöbel (siehe oben) wie auch von Gehäusen von Radioapparaten (oben nicht genannt aber in anderen Anzeigen nachzulesen) umsteigen.


Stern & Knapp in Třešť (deutsch Triesch)

Třešť (deutsch Triesch) ist eine Stadt in Südmähren. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden mehrere Fabriken in Triesch.

1868 wurde von Moric Knapp eine Möbel- und eine Uhrkästenfabrik errichtet, aus der
1872 die Aktiengesellschaft Stern & Knapp hervorging.

1880 lebten in Triesch 4374 Einwohner.

Im Jahr 1888 stellte die Stern & Knapp AG in Wien bei der Jubiläums-Gewerbe-Ausstellung aus, wie im „Katalog der Jubiläums-Gewerbe-Ausstellung Wien 1888“ nachzulesen ist.


Urlaub in Bad Ischl als Hotelgast, später sollte er in Bad Ischl in einer eigenen Villa wohnen



Text: ©Otmar Seemann